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  • Wirtschaft & Arbeitsmarkt

​​Bilaterale III: Mehr Chancen für Arbeit und Innovation​

Die politische Allianz «die plattform» begrüsst das neue bilaterale Vertragspaket zwischen der Schweiz und der EU. Die Bilateralen III sichern nicht nur stabile Beziehungen, sondern schaffen verlässliche Rahmenbedingungen für Fachkräfte, Bildung und Innovation. «die plattform» sagt Ja zu diesem bewährten Weg und fordert nun eine zukunftsgerichtete Umsetzung im Interesse aller Erwerbstätigen und der Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz.

Die Schweiz und die EU haben mit der Paraphierung am 21. Mai 2025 die Verhandlungen zu einem neuen bilateralen Vertragspaket formell abgeschlossen. Die sogenannten Bilateralen III betreffen die Fortführung der zentralen Bereiche Personenfreizügigkeit, Landverkehr, Landwirtschaft, Luftverkehr und das Abkommen über die gegenseitige Anerkennung von Konformitätsbewertungen (MRA). Zusätzlich umfasst das Paket neue Abkommen zu Strom, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. 

Auch die Schweizer Beteiligung an den EU-Programmen Horizon, Erasmus und dem europäischen Weltraumprogramm sowie der Kohäsionsbeitrag der Schweiz an die EU sind geregelt. 

Der Bundesrat hat die Vernehmlassung zur inländischen Umsetzung dieses Vertragspakets am 13. Juni 2025 eröffnet. Die Angestellten- und Berufsverbände der plattform begrüssen diesen Schritt ausdrücklich. Gemeinsam setzten sie sich für ein zukunftsgerichtetes Abkommen mit der EU ein, das Rechtssicherheit, Zugang zu Fachkräften und faire Rahmenbedingungen für alle Erwerbstätigen in der Schweiz garantiert. Als Vertretung von Berufsleuten in Dienstleistungs- und Wissensberufen sowie in der MEM-Industrie sind für die plattform insbesondere die Themen Personenfreizügigkeit und Arbeitsbedingungen zentrale Anliegen. 

Verlässliche Spielregeln

Das Vertragspaket sichert zentrale Interessen der Schweiz: Die Personenfreizügigkeit wird beibehalten und stützt damit den Schweizer Arbeitsmarkt. Gleichzeitig bleibt das Prinzip «gleiche Arbeit am gleichen Ort zum gleichen Lohn» erhalten, auch für Entsandte. Die Schweiz konnte zudem wichtige Elemente der flankierenden Massnahmen verteidigen, wie Voranmeldungen, Kontrollen und Sanktionsmöglichkeiten. Bei ausgewiesenem Bedarf akzeptiert die EU eine Schutzklausel zur Steuerung der Personenfreizügigkeit. Auch in den Bereichen Bildung, Arbeit und Innovation bleiben die wirtschaftlichen Interessen der Schweiz gewahrt. Dass Sozialpartner und Kantone die vorgeschlagenen Regelungen zum Lohnschutz unterstützen, unterstreicht den breit abgestützten Charakter dieses Verhandlungsergebnisses. Besonders relevant ist die gesicherte Zusammenarbeit mit der EU in Bildung, Forschung und Innovation – und damit die Anbindung an einen der wichtigsten Wachstumsfaktoren der Schweizer Wirtschaft.

Klare Erwartungen 

Für die plattform ist klar: Ein deutliches Bekenntnis zu offenen Arbeitsmärkten im Rahmen der Personenfreizügigkeit ist zentral für die Zukunft der Schweizer Wirtschaft. Gleichzeitig muss das inländische Fachkräftepotenzial durch gezielte Bildungsoffensiven und gute Arbeitsbedingungen gestärkt werden. Statt politischer Blockaden braucht es konkrete Begleitmassnahmen und Erwerbsanreize – etwa Individualbesteuerung, bezahlbare Kinderbetreuung, flexible Arbeitsmodelle und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ebenso entscheidend ist die Sicherstellung der Teilhabe der Schweiz an der europäischen Bildungs-, Forschungs- und Innovationslandschaft – denn nur so bleibt die Schweiz wettbewerbsfähig. Inländische Erwerbstätige, insbesondere Menschen in Wissensberufen, müssen auf die grossen Veränderungen durch KI vorbereitet werden, um im Arbeitsmarkt bestehen zu können: Der Vorstoss von Nationalrat Dominik Blunschy verlangt dies explizit. 

«die plattform» ist bereit, den Weg der Bilateralen III aktiv mitzugestalten – in der Vernehmlassung, in der parlamentarischen Beratung und in einer möglichen Volksabstimmung. «Dieses Vertragspaket sichert die notwendigen Fachkräfte für Wirtschaft und Gesellschaft. Die Bilateralen III sind die Fortsetzung des bewährten Wegs in die Zukunft», sind sich die Angestellten- und Berufsverbände der plattform – Kaufmännischer Verband Schweiz, Angestellte Schweiz, Swiss Leaders, Swiss Accounting, Sales Swiss und Swiss Engineering – einig. 

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