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Es braucht dringend berufsspezifische Guidelines im Kampf gegen die Corona-Krise

Am Freitag 20. März 2020 entscheidet der Bundesrat über zusätzliche Massnahmen zur Abfederung der Folgen des Coronavirus auf die Arbeitswelt. Für die plattform steht fest: Damit die aktuellen Massnahmen besser greifen und um einen kompletten Lockdown zu vermeiden, ist es dringend notwendig, die Empfehlungen für die Arbeitswelt mit spezifischen Guidelines je nach Beruf und Tätigkeit auszubauen.

Die Schweiz steht im Moment aussergewöhnlichen Herausforderungen gegenüber. Die unabhängigen und lösungsorientierten Arbeitnehmer- und Berufsverbände der plattform begrüssen die vom Bundesrat bereits eingeleiteten Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung und zur Unterstützung der Wirtschaft.

Wie sich seit Einführung der Massnahmen am Montag 16. März 2020 gezeigt hat, werden diese in der Arbeitswelt sowohl durch Arbeitgeber als auch durch Arbeitnehmer unterschiedlich interpretiert und gehandhabt. Nicht immer werden die Empfehlungen zugunsten der Arbeitnehmer ausgelegt. Dies liegt sicher auch daran, dass unterschiedliche Tätigkeiten unterschiedliche Voraussetzungen im Umgang mit dem Coronavirus erfordern. Von Gewerkschaftsseite wird nun die Forderung nach drastischeren Massnahmen, wie zum Beispiel einem kompletten schweizweiten Lockdown, laut, um gewisse Berufsgruppen besser schützen zu können.

«Damit die aktuellen Massnahmen besser greifen, ist es aus unserer Sicht dringend notwendig, die Empfehlungen für die Arbeitswelt mit spezifischen Guidelines je nach Beruf und Tätigkeit auszubauen.»

- Dr. Ursula Häfliger, Geschäftsführerin der plattform

"Damit die aktuellen Massnahmen besser greifen und um einen kompletten Lockdown zu vermeiden, ist es aus Sicht der plattform dringend notwendig, die Empfehlungen für die Arbeitswelt mit spezifischen Guidelines je nach Beruf und Tätigkeit auszubauen." betont Dr. Ursula Häfliger, Geschäftsführerin der plattform. Über die allgemeinen gesundheitlichen und arbeitsrechtlichen Empfehlungen des BAG und die Schliessung bestimmter Einrichtungen hinaus, braucht es konkrete, praxisnahe und vor allem berufs- und tätigkeitsspezifische Empfehlungen. 

Die Ausübung des Jobs im Büro unterscheidet sich stark vom Bau, der Herstellung oder dem Dienstleistungssektor. Welche Rahmenbedingungen braucht es, damit diese unterschiedlichen Tätigkeiten weitergeführt werden können und Arbeitnehmer gleichzeitig umfassend geschützt werden? Häfliger führt aus: "Arbeitgeber sind oft verunsichert, wie sie die Empfehlungen des BAG für ihren Betrieb anzuwenden haben. Mehr Orientierungshilfe für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, aber entsprechend auch entsprechende Sanktionierungsmöglichkeiten, erscheinen uns dringend notwendig."

Ein kompletter Lockdown mit Ausgehverbot hätte tiefgreifende und nachhaltige Folgen für die Wirtschaft und die Bevölkerung. Die daraus folgende Wirtschaftskrise hätte nicht nur Auswirkungen auf die Beschäftigung in der Schweiz, sondern würde auch das Zinsumfeld und somit die Lage der Vorsorgeeinrichtungen weiter schwächen. Gleichzeitig muss die Verbreitung des Coronavirus u.a. durch die Erhöhung der Testkapazitäten möglichst abgeschwächt, die Risikogruppen geschützt und das Gesundheitswesen gestärkt werden.

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